Unser Angebot

OSTEOPOROSE

- frühzeitig vorbeugen
- rechtzeitig erkennen
- richtig behandeln

Osteoporose ist heute die häufigste Erkrankung der Knochen. Jede dritte bis fünfte Frau ist in Gefahr, während der Wechseljahre oder danach an Osteoporose zu erkranken.

Das klingt erschreckend. Doch Osteoporose ist kein unabwendbares Schicksal. Heute gibt es Mittel und Wege, dieser Erkrankung entgegenzuwirken. Auch die Möglichkeiten der Früherkennung haben sich verbessert. Damit hat auch die Behandlung und dadurch die Lebensqualität in späteren Jahren bessere Chancen.

Wir, die Frauenärzte und Frauenärztinnen, möchten Sie darüber informieren, wie Ihr eventuelles persönliches Erkrankungsrisiko einzuschätzen ist und wie Sie durch eine vernünftige Lebensweise der Osteoporose vorbeugen können. Sie werden auch erfahren, welche Diagnosemöglichkeiten es heute gibt und wie eine Therapie aussehen kann.

Was ist Osteoporose?

Bei jedem Menschen nehmen Knochenmasse und Knochendichte mit dem Alter ab. Das ist ganz normal und muß nicht zu Problemen führen. Aber bei Osteoporose verläuft der Abbauprozeß deutlich schneller. Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung des Skelettsystems, bei der sich die Knochenmasse überdurchschnittlich rasch verringert und der Knochen poröser wird. Die Folge: Die Knochen werden schwächer und brechen leichter.

Osteoporose ist eine "schleichende" Krankheit, da sie - manchmal jahrzehntelang - ohne äußere Symptome voranschreitet. Bisher wurde die Krankheit oft erst festgestellt, wenn bereits Beschwerden spürbar waren, wie zum Beispiel ständige, heftige Rückenschmerzen oder eine Wirbelkörperverformung. Oft wird Osteoporose auch erst nach einem Knochenbruch erkannt.

Warum Frauen häufiger an Osteoporose erkranken

Dafür gibt es zwei Gründe: Einmal haben Frauen als Ausgangsbasis weniger Knochenmasse als Männer. Zum anderen spielt das weiblichen Geschlechtshormon Östrogen eine Rolle.

Das Gleichgewicht des Knochens

Unsere Knochen sind ausgesprochen lebendige Organe. Selbst wenn der Mensch längst ausgewachsen ist, wird das Knochengewebe ständig aufgebaut und wieder abgebaut. Dabei wird repariert, umgebaut, schadhaftes Gewebe abtransportiert und wieder neues eingebaut. Verantwortlich dafür sind zwei miteinander "konkurrierende" Zellen: die knochenaufbauenden Osteoblasten und die knochenabbauenden Osteoklasten. Die Osteoblasten sind für die Festigkeit und Stabilität unserer Knochen zuständig. Die Osteoklasten hingegen entfernen die abgestorbenen Gewebeteile. Normalerweise herrscht bei diesem permanenten Auf- und Abbau ein Gleichgewicht. Ist diese Balance jedoch gestört, können die Osteoblasten ihr "Aufbauwerk" nicht mehr optimal verrichten. Die Osteoklasten gewinnen die Oberhand. Sie stören die Reparatur- und Umbauvorgänge im Knochen und bringen das filigrane Gerüst der Knochenbälkchen schließlich zum Einsturz. Die Knochen werden brüchig.

In den Wechseljahren produziert der Körper einer Frau immer weniger Östrogen. Die allmählich nachlassende Versorgung mit diesem Hormon beeinträchtigt den normalen Wechsel von Knochenaufbau und Knochenabbau. Ist das Gleichgewicht dieses Kreislaufs durch das Absinken der Östrogenproduktion erst einmal gestört, überwiegt der Abbau von Knochenmasse.

Das persönliche Risiko erkennen

Das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, ist unterschiedlich hoch. Einige Faktoren lassen sich nicht beeinflussen. Dazu gehören vererbte Anlagen und der ganz normale Alterungsprozeß. Andere Faktoren jedoch, die den Knochenschwund verursachen, lassen sich sehr wohl beeinflussen. Zu diesen Negativfaktoren gehören ungenügende körperliche Betätigung, kalziumarme Ernährung oder Mangel an Hormonen.

Ein Gespräch mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt wird Ihnen helfen, Ihr persönliches Risiko einzuschätzen.

Weil die Vererbung bei dieser Erkrankung eine große Rolle spielt, wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt Sie zunächst fragen, ob in Ihre Mutter oder Ihre Großmutter an Osteoporose erkrankt ist oder war.
Eine gesunde Lebensweise mit kalziumreicher Ernährung und viel Bewegung stärkt die Knochen. Wer damit in jungen Jahren beginnt, schafft sich beste Voraussetzungen, um eine spätere Erkrankung an Osteoporose zu vermeiden. Deshalb wird man sich nach Ihren Ernährunggewohnheiten im Kindes- und Jugendalter erkundigen, und danach, wie oft Sie damals Sport getrieben haben. Natürlich ist es auch wichtig, zu wissen, wie Sie sich aktuell ernähren und ob Sie sich ausreichend bewegen.
Weil das Hormon Östrogen einen so großen Einfluß auf die Knochen hat, braucht die Frauenärztin/der Frauenarzt Auskunft darüber, ob für eine gewisse Zeit Unregelmäßigkeiten der Regelblutung vorlagen. Auch nach dem Zeitpunkt des Beginns der Menstruation wird man sich erkundigen und danach, ob die Wechseljahre bereits begonnen haben.
Auch Auskünfte über Operationen (z.B. Entfernung der Eierstöcke) können Hinweise auf ein erhöhtes Risiko geben. Ebenso eine Schilddrüsenfunktionsstörung oder eine längere Behandlung mit dem Medikament Kortison.
Fragen nach häufigen Diäten oder einer durchlittenen Magersucht geben Aufschluß über einen möglichen Kalziummangel.
Auch wer raucht oder zuviel alkoholische Getränke oder zuviel Kaffee zu sich nimmt, kann dadurch die Gefahr einer Erkrankung erhöhen.

Am Ende des Gespräches wird Ihr Frauenarzt/Ihre Frauenärztin eine erste Einschätzung Ihres persönliches Osteoporose-Risikos geben. Wenn ein Erkrankungsrisiko vorliegt, wird es häufig ausreichen, die Ernährung umzustellen, den Körper ausreichend zu trainieren und den eventuellen Hormonmangel auszugleichen. Ist das Risiko erhöht, wird Ihr Frauenarzt/Ihre Frauenärztin weiterführende Diagnosemöglichkeiten mit Ihnen besprechen.

Das aufbauende Kalzium, das räuberische Phosphat

Der Mineralstoff Kalzium ist einer der Bausteine, die den Knochen bis ins hohe Alter stabil halten. Da der Körper aber jeden Tag Kalzium verliert, muß es ihm immer wieder zugeführt werden. Nur so können die Knochen ihre Festigkeit erhalten.

Am einfachsten geht das über die tägliche Ernährung. Kalziumspender Nummer 1 ist die Milch. Ein Liter enthält 1.000 bis 1.200 Milligramm und deckt so den Bedarf eines Erwachsenen. Auch Milchprodukte, wie Joghurt und Käse, sowie grüne Gemüse, Nüsse und getrocknete Feigen, ebenso kalziumreiches Mineralwasser (ab ca. 300 mg pro Liter) sorgen dafür, daß der Kalziumhaushalt in Ordnung ist.

Wichtig für kräftige Knochen ist zudem eine ausgewogene Zufuhr an Vitamin D. Es verbessert die Kalziumaufnahme im Körper und wird von der Sonne "gratis" geliefert.

Reich an Vitamin D sind auch Seefische wie Hering, Lachs, Heilbutt. Bei Bedarf kann es auch in Tablettenform eingenommen werden.

Als ausgesprochene "Kalziumräuber" erweisen sich phosphatreiche Nahrungsmittel wie einige Fleisch- und Wurstwaren, Fast-Food-Gerichte, Süßigkeiten und Cola-Getränke.

Wer sich trainiert, trainiert auch die Knochen

Mit regelmäßiger Bewegung bieten Sie der Osteoporose Paroli. Die Knochen erhalten durch körperliche Bewegung genügend Reize, ihren Stoffwechsel anzukurbeln, und können sich so kräftigen. Wandern, Radfahren, Gymnastik, Tanzen, Schwimmen, Krafttraining: Entwickeln Sie Ihr persönliches Bewegungsprogramm nach der Devise mäßig, aber regelmäßig.

Auch im Alltag läßt sich ein derartiges "Training" unterbringen: Lassen Sie einfach mal Ihr Auto stehen oder steigen Sie täglich einige Treppen hinauf und auch hinab.

Je früher im Leben Sie mit viel Bewegung und einer "knochenfreundlichen" Ernährung beginnen, desto größer wird das Kapital, das Ihr Körper gegen die Osteoporose hat. Auch bei älter werdenden und älteren Menschen trägt körperliche Betätigung zur Neubildung von Knochenmasse bei.

Wann ist eine Hormonbehandlung angebracht?

Bis zum Alter von ca. 45 Jahren schützt das Geschlechtshormon Östrogen zusätzlich die Knochen, weil es ihren Aufbau fördert. Danach reduziert sich die Produktion der Geschlechtshormone langsam und versiegt schließlich ganz. Die Folge ist häufig ein Abbau von Knochensubstanz.

Bei Frauen mit erblicher Vorbelastung, sehr frühem Beginn der Wechseljahre oder einer extrem schlanker Figur raten Experten heute zu einer Hormonersatztherapie.

Eine solche Therapie (Östrogen-Gestagen-Kombination) sollte über mindestens 10 bis 15 Jahre regelmäßig durchgeführt werden, um eine langfristige Schutzwirkung auf die Knochen zu erzielen.

Vor dem Beginn einer Hormonbehandlung wird Ihr Frauenarzt/Ihre Frauenärztin in den meisten Fällen durch eine Blutuntersuchung und/oder einen Abstrich den Grad ihres Hormonmangels bestimmen. So kann die individuell richtige Dosierung für eine Hormonersatztherapie ermittelt werden.

Wie eine Hormonbehandlung wirkt

Die Östrogene, die zur Vorbeugung einer Osteoporose geeignet sind, gehören zur Gruppe der sogenannten "natürlichen" Hormone. Sie können niedrig dosiert werden und greifen nur behutsam in den hormonellen Regelkreis des Körpers ein. Sie wirken als "Ersatzhormone" und treten an die Stelle der Hormone, die der Körper einer Frau nach der Menopause nicht mehr selbst bilden kann.

Auch für Frauen, die bereits eine Osteoporose entwickelt haben, kann diese Therapie erfolgreich genutzt werden. Hormone können die Krankheit zwar nicht heilen, aber den Knochenschwund wirksam aufhalten bzw. ihm vorbeugen.

Rechtzeitig erkannt verbessert die Behandlung

Die Knochendichtemessung

Hierdruch kann sehr früh der Mineralgehalt des Knochens exakt erfaßt und ein drohender Knochenschwund erkannt werden. Die Sicherheit dieser Methode liegt mittlerweile bei über 90 Prozent.

Die Knochendichtemessung hilft auch, um während einer eventuellen medikamentösen Behandlung festzustellen, ob und wieviel der Knochenmineralgehalt zunimmt.

Das Röntgenbild

Besteht Verdacht auf die Krankheit, wird der Arzt/die Ärztin Ihre Wirbelsäule röntgen. Kleinste Knochenbrüche an der Wirbelsäule oder Verformungen der Wirbelkörper, die sonst nicht wahrgenommen wurden, können so diagnostiziert werden. Die Röntgenaufnahme gibt allerdings nur Auskunft, wenn die Krankheit bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat.

Richtig behandelt erhöht die Chancen

Hat der Frauenarzt/die Frauenärztin Anzeichen für ein Osteoporose-Risiko oder bereits schon erste Symptome der Krankheit festgestellt, kann eine Behandlung helfen, die Knochenmasse zu stabilisieren, einen weiteren Verlust der Knochenmasse zu verhindern und sogar dazu beitragen, sie wieder aufzubauen. Auch hier gilt: Je früher die Behandlung einsetzt, um so höher sind die Chancen.

Mineralstoffe, Hormone und Vitamine stärken die Knochen

Mineralstoffe unterstützen die Vorbeugung und gehören zur Basis einer Osteoporose-Therapie. Falls bei Ihnen ein Kalziummangel festgestellt wurde, kann eine Behandlung mit natürlichen Mineralstoffen helfen. Dazu zählen Kalzium und Fluoride. Auch das Vitamin D, Hormone, Bisphosphonate und Calcitonin hemmen den Abbau von Knochensubstanz. Hormone werden zur Vorbeugung aber auch zur Therapie einer Osteoporose verwendet.

Sechs Regeln für gesunde Knochen

1. Trainieren Sie Ihre Knochen
Jede Bewegung trainiert auch Ihre Knochen. Treiben Sie Sport, gehen Sie spazieren... vor allem auf Regelmäßigkeit kommt es an.

2. Greifen Sie zum Knochenmineral Kalzium
Nehmen Sie Milchprodukte zu sich. Achten Sie auf kalziumreiches Mineralwasser. Kalzium steckt auch in grünem Gemüse, wie Brokkoli, Grünkohl, Sojabohnen, Fenchel, und auch in Seefischen.

3. Vermeiden Sie Kalziumsräube
In manchen Fleisch- und Wurstwaren, vielen Fast-Food-Gerichten, Süßigkeiten und Cola-Getränken steckt eine Menge des Kalziumräubers Phosphat.

4. Tanken Sie das Sonnenvitamin D
Bewegung im Freien und UV-Licht fördern die Produktion von Vitamin D, und das wiederum hilft Ihren Knochen, das nötige Kalzium aufzunehmen.

5. Geben Sie das Rauchen möglichst auf. Reduzieren Sie Kaffee- und Alkoholkonsum.
Schränken Sie das Rauchen ein. Oder - noch besser -, hören Sie ganz damit auf. Auch ein reduzierter Kaffee- und Alkoholkonsum hilft, das Osteoporose-Risiko zu verringern.

6. Nutzen Sie das Beratungsgespräch
Je früher ein erhöhtes Risiko festgestellt werden kann, um so wirkungsvoller können Sie sich gegen Osteoporose schützen. Sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt über Ihre Lebensgewohnheiten und lassen sie sich wegen eines eventuellen Risikos beraten.

Wo gibt es weitere Informationen?

Kuratorium Knochengesundheit e.V.
Leipziger Straße 6
74889 Sinsheim
(DM 1,10 in Briefmarken erbeten)
Tel. 0 72 61/ 92 170

Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V.
Kirchfeldstraße 149
40215 Düsseldorf
Tel. 02 11/ 31 91 6

© Berufsverband der Frauenärzte | Die häufigsten Fragen der frauenärztlichen Sprechstunde - Folge 12

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An dieser Stelle möchten wir Ihnen gerne unser Praxisteam vorstellen. Neben dem Doktor arbeiten zwei medizinische Fachangestellte und eine Hebamme bei uns.

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